Ostern und mehr
Auf dem Konzil von Nizäa, einer Zusammenkunft von Bischöfen und anderen Amts- und Würdenträgern, wurde im Jahr 325 n. Chr. für die gesamte Christenheit festgelegt, daß das Osterfest am ersten Sonntag nach Frühlingsbeginn gefeiert wird.
Der frühestmögliche Ostertermin ist daher der 22. März.
Ein so frühes Osterfest wurde schon lange nicht mehr gefeiert und wird auch lange nicht mehr gefeiert werden. Sowohl im letzten als auch in diesem Jahrhundert gibt es kein einziges Jahr, in dem der Ostersonntag auf den 22. März fällt. Zuletzt fand dieses seltene Ereignis 1818 statt. Das nächste Mal wird es erst im Jahre 2285 stattfinden.
Der spätestmögliche Ostertermin ist der 25. April.
Ein solches, mitten im schönsten Frühling liegendes Osterfest konnte zuletzt im Jahre 1943 gefeiert werden. Der nächste Ostersonntag mit Datum 25. April wird erst im Jahre 2038 wieder eintreten.
Übrigens:
Auf die Regel mit dem ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond haben sich die Kirchen im Westen einigen können, doch die orthodoxen Christen in den Ostkirchen sehen das anders. Ihnen ist etwas anderes wichtig: Ostern muss immer nach dem jüdischen Passahfest stattfinden, denn das Passahfest wird ja in der biblischen Überlieferung von Karfreitag und Ostern erwähnt. Doch dieses Passahfest folgt einem etwas anderen Kalender. So feiern Ost- und Westkirche Ostern häufig an verschiedenen Terminen.
Und noch etwas:
Auch das Weihnachtsfest hat in West- und Ostkirche verschiedene Hintergründe: Im Westen ist Weihnachten mit der Wintersonnenwende verbunden. Die Christen des Ostens feierten Weihnachten jedoch seit alter Zeit am 6. Jänner (Epiphanias), am Tag der "Erscheinung des Herrn".
Weil Spanien gute Beziehungen zum Osten hatte, war auch dort der 6. Jänner der Weihnachtstag. Später haben Ost und West das Weihnachtsfest des jeweils anderen übernommen. So erhielten beide Feste einen unterschiedlichen Akzent:
Am 25. Dezember steht die Menschwerdung Gottes im Mittelpunkt, am 6. Jänner dagegen die Göttlichkeit des Kindes.
Der 6. Jänner wird in Österreich als "Tag der heiligen drei Könige" gefeiert. Er erinnert an eine biblische Aussage: Es waren gelehrte "Heiden", die als erste vor dem Kind in der Krippe niederknieten und ihm Geschenke brachten. Sie erkannten als erste die Bedeutung des Kindes, das die Welt verändern sollte.