Biorhythmus


Der Biorhythmus ist eine Hypothese, nach der die physische und die intellektuelle Leistungsfähigkeit sowie der Gemütszustand eines Menschen bestimmten Rhythmen, die mit dem Tag der Geburt beginnen, unterworfen sind.

Die Entdeckung der Gesetzmäßigkeiten erfolgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Wiener Psychologen Hermann SWOBODA und den Berliner Arzt Wilhelm FLIEß.
Die beiden Wissenschafter beobachteten körperliche und emotionale Symptome von Patient[inn]en und leiteten daraus eine Periodenlänge von 23 Tagen für den körperlichen sowie eine Periodenlänge von 28 Tagen für den emotionalen Rhythmus ab.
Rund zwanzig Jahre später entdeckte der österreichische Ingenieur Alfred TELTSCHER einen Rhythmus von 33 Tagen für das geistige Befinden eines Menschen.

Seit diesem Zeitpunkt wird der Biorhythmus in eine körperliche, eine emotionale und eine geistige Komponente unterteilt.
Jede dieser drei Komponenten verläuft sinusartig und startet zum Zeitpunkt der Geburt im Nullpunkt (0 %) bzw. auf der Nulllinie.
Anschließend steigt jede der drei Kurven in den positiven Bereich, erreicht nach einem Viertel der entsprechenden Periodenlänge zum ersten Mal den höchsten Punkt (100 %), überquert nach einer halben Periodenlänge die Nulllinie und fällt danach in den negativen Bereich (bis zu − 100 %).
Am Ende einer Periodenlänge erfolgen wieder eine Überquerung der Nulllinie und ein Übertritt in den positiven Bereich.
Nach der biorhythmischen Lehre sollen nun alle Kreuzungen der Nulllinie kritische, d.h. potentiell "schlechtere" Tage sein, während das Zusammentreffen positiver Tage in allen drei Komponenten besonders gute Tage zur Folge haben soll.

Der Biorhythmus wiederholt sich alle 23 ⋅ 28 ⋅ 33 = 21 252 Tage, d. h. nach etwa 58 Jahren und 2 Monaten und somit im Laufe eines durchschnittlichen Menschenlebens höchstens einmal.

Eine hohe Popularität erlangte der Biorhythmus in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch das Aufkommen der ersten programmierbaren Taschenrechner und Heimcomputer, denn das Lebensalter in Tagen und der daraus resultierende Biorhythmuszustand konnten rasch durch einfach zu schreibende Programme berechnet werden.